26 Jan Inhalte planen für Blog & Social Media
So gehen Sie Ihre Content-Planung strategisch an
Wie können Sie die Content-Planung für Ihren Blog und Ihre Social-Media-Kanäle zielgerichtet in die Hand nehmen? In meinem Blogbeitrag erhalten Sie Einblick in meine Content-Planung als Selbstständige. Erfahren Sie, wie Sie selbst vorgehen können, wenn Sie für Ihre selbstständige Tätigkeit oder in Ihrem Unternehmen regelmäßig Inhalte veröffentlichen wollen.
Vor einigen Jahren hatte ich jeden Morgen um 10 Uhr einen fixen Termin: die morgendliche Redaktionskonferenz des Online-Teams einer Tageszeitung. Was steht an relevanten Ereignissen heute an, über die es wert ist zu berichten? Was spielen wir in den nächsten Tagen? Wer ist bei der Recherche von geplanten Beiträgen an welchem Punkt?
Wir klärten alles ab, unser Chef aktualisierte die Word-Liste und mailte sie allen Kolleg:innen. Ziemlich „basic“. Projektmanagementtools waren damals in unserer Redaktion noch nicht angekommen… Aber was soll ich sagen? Es funktionierte.
Als Selbstständige plane ich heute ebenfalls meine Inhalte für jene Kanäle, auf denen ich kommuniziere. Die Fragen sind ähnlich wie damals: Was könnte meine Leser:innen interessieren? Was veröffentliche ich wann? Und welche Aufgaben muss ich bis dahin noch erledigen? Die Word-Liste habe ich allerdings nicht übernommen, aber dazu später mehr …
Welche Punkte Sie vor Ihrer Content-Planung klären sollten
Definieren Sie Ihre Zielgruppe!
Bei der Tageszeitung, für die ich damals gearbeitet habe, war die Zielgruppe klar definiert. Daraus ergaben sich die Themen, die wir behandelt oder auch nicht behandelt haben. Unser „Produkt“ war die Zeitung und deren Online-Auftritt inklusive unserer Nachrichten-Beiträge.
Als Selbstständige:r oder Unternehmer:in haben Sie Ihre Zielgruppe sehr wahrscheinlich bereits definiert. Falls nicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dies nachzuholen. Denn um die Themen aufzugreifen, die für Ihre Kund:innen relevant sind, müssen Sie sie und ihre Bedürfnisse genau kennen. Ansonsten läuft Ihr Content ins Leere und Sie verschwenden Ressourcen.
Definieren Sie Ihr Ziel!
Was möchten Sie mit Ihren Inhalten erreichen? Das sogenannte Content Marketing kostet – wenn Sie es selbst umsetzen – zwar kein Geld in Form eines klassischen Werbebudgets. Es kostet Sie aber Ihre wertvolle Arbeitszeit. Oder die Ihrer Mitarbeiter:innen, wenn Sie die Aufgabe intern abgeben. Deshalb gilt: keine Veröffentlichung ohne Ziel und Zweck.
Ihr Content Marketing zahlt auf Ihr (Unternehmens)ziel ein. Global gesehen ist das in der Regel ein höherer Umsatz – Ihr Content soll dazu führen, dass aus Interessent:innen Käufer:innen werden. Sie sollten bei Ihren Zielen aber etwas konkreter werden, zum Beispiel: der Verkauf eines neuen Produktes, eine erhöhte Markenbekanntschaft, besseres Image, Vertrauensaufbau, Communitybuilding, … Vielleicht verfolgen Sie auch mehrere Ziele (nacheinander).
Wählen Sie die Plattformen aus, auf denen Sie kommunizieren!
Podcast, Blog, Newsletter, Facebook, Instagram, LinkedIn, YouTube: Es gibt zig Plattformen, auf denen Sie Ihre Inhalte ausspielen können. Welche Sie auswählen, hängt vor allem von drei Faktoren ab:
Im Idealfall nennen Sie zumindest eine Veröffentlichungsplattform Ihr Eigen (Blog oder Website), denn auf Social Media sind Sie nur zu Gast. Auf Ihrem Blog oder Ihrer Website können Sie alle Medienformate (Text, Audio, Video) einbinden. Von dort aus teilen Sie Ausschnitte auf Ihren sozialen Kanälen, um Ihren Content weit zu streuen.
Schritt 1: Sie sammeln Ideen für Ihre Content-Planung
So geht’s
Sie haben die Vorarbeit geleistet? Dann können Sie endlich loslegen und Ihren Content planen. Im ersten Schritt geht es darum, erst einmal alle möglichen Themen zu brainstormen, die für Ihre Zielgruppe interessant sein könnten UND die auf Ihr Ziel einzahlen.
Zunächst definieren Sie Kategorien. Das bedeutet, dass Sie Themengebiete bestimmen. Stellen wir uns vor, Sie sind Anwältin, spezialisiert auf das Familienrecht. Die Bereiche, für die Sie weitere Kund:innen gewinnen wollen, wären beispielsweise:
Nehmen wir ein weiteres Beispiel, das des Social-Media-Managers, der sich auf „Instagram für Selbstständige“ spezialisiert hat. Die Kategorien könnten lauten:
Innerhalb dieser Themengebiete überlegen Sie sich jene Beiträge, die Sie dazu veröffentlichen wollen.
Tooltipps
Die einfachste Lösung: Sie notieren alle Ihre Ideen auf einem oder mehreren Blättern Papier oder in Ihrer Schreibsoftware, die Sie bereits installiert haben. Als Hilfsmittel können Sie aber auch digitale Tools verwenden, etwa Notizbuch-Apps.
Tooltipp 1: OneDrive
Ich selbst nutze OneDrive, den Cloudspeicher von Microsoft. Eines der anlegbaren digitalen Notizbücher widme ich meiner Content-Planung. Innerhalb dieses Notizbuches habe ich für jedes Themengebiet eine Seite angelegt, auf der ich meine einzelnen Themen in einer Checkliste notiere. Wenn mir spontan etwas einfällt, füge ich es hinzu, auch unterwegs vom Smartphone.
Darüber hinaus gibt es natürlich eine Reihe weiterer digitaler Notizbücher, wie Evernote. Probieren Sie einfach aus, welches Ihnen von der Funktionsweise am ehesten liegt. Vielleicht haben Sie bereits eines für andere Zwecke installiert?
Tooltipp 2: Miro
Wenn Sie Ihre Ideensammlung visuell ansprechender gestalten wollen als eine einfache Liste oder im Team brainstormen, bietet sich das Tool „Miro“ an. Es ist in der Basisversion kostenlos, Sie benötigen nur einen Account. Für ein Brainstorming stehen verschiedene Visualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung. So können Sie beispielsweise das „Brainwriting“ nutzen. Dabei beschriften sie virtuelle Post-its. Für jedes Themengebiet können Sie eine Post-it-Farbe definieren und wenn gewünscht gleichfarbige Zettel gruppieren. Ich habe es im folgenden Screenshot begonnen für das Beispiel des Social-Media-Managers. Natürlich können Sie in Ihrem Brainstorming noch viel weiter und tiefer ins Detail gehen.
Alternativ legen Sie eine Mind Map mit Ihren bereits definierten Themengebieten an und fügen die einzelnen Themen hinzu.
Ihre Ideensammlung können Sie fortlaufend erweitern oder in gezielten Brainstorming-Sessions „auffüllen“.
Schritt 2: Sie erstellen Ihren Redaktionsplan
So geht’s
Im zweiten Schritt entscheiden Sie, welche Themen Sie wann auf welchen Kanälen ausspielen. Dabei berücksichtigen Sie, wann welches Thema sinnvollerweise veröffentlicht wird. Einbeziehen sollten Sie beispielsweise wichtige Termine und Ereignisse, die bei Ihnen anstehen und die für Ihre Kund:innen relevant sein könnten.
Ein Redaktionsplan gibt eine Linie vor. Es heißt nicht, dass Sie ihn nicht anpassen können. Der Social-Media-Manager etwa sollte nicht warten, bis ein Slot im Redaktionsplan frei wird, wenn Instagram gerade eine neue Funktion hinzugefügt hat.
Tooltipps
Wenn Sie Ihr Content Marketing alleine stemmen und Sie am liebsten zu Papier und Stift greifen, wird ein Kalender die beste Wahl für Sie sein. Schreiben Sie am besten mit Bleistift, sodass Sie Einträge leicht neu terminieren können.
Alternativ bietet sich eine Tabelle in Excel oder Google Sheets an, die Sie mit Kolleg:innen teilen können und in der Sie Folgendes notieren:
Die Tabelle können Sie nach Ihren Bedürfnissen um weitere Angaben erweitern, etwa relevante Keywords, vorgegebene Textlänge etc.
Tooltipp: Asana
Im Internet finden Sie eine Reihe von Projektmanagementtools, die sich auch für die Redaktionsplanung eignen. Ich selbst nutze Asana. Ein ähnliches Tool ist Trello. Beide sind in der Basisvariante kostenlos.
In Asana verfügen Sie über verschiedene Ansichten:
Wenn ich meinen Content für die nächsten Wochen plane, entnehme ich Themenideen aus meiner Ideensammlung und füge sie als Aufgaben in Asana ein, versehen mit einem Veröffentlichungsdatum und der Plattform, auf der ich die einzelnen Beiträge publizieren werde.
Wenn Sie im Team arbeiten, können Sie die einzelnen Aufgaben verschiedenen Kolleg:innen zuweisen. Ist eine Aufgabe erledigt, wird sie mit einem Haken markiert. Ihre Aufgaben können Sie sehr kleinteilig aufschlüsseln, z.B. Keywords recherchieren, Fotomaterial aussuchen, Text schreiben, …
Schritt 3: Content erstellen und veröffentlichen
So geht’s
Im dritten Schritt geht es darum, Ihre Inhalte zu erstellen und vorzuplanen. Wie dies funktioniert, hängt natürlich vom jeweiligen Format und dem Content-Management-System Ihrer Website oder Ihres Blogs, vom Podcasthoster, von der jeweiligen Social-Media-Plattform etc. ab.
In der Regel macht es Sinn, Ihre Inhalte so vorzubereiten, dass ein Tool diese zu einem definierten Zeitpunkt veröffentlicht.
Auch dafür stehen eine Reihe von Anwendungen zur Verfügung.
Im Folgenden zeige ich Ihnen, wie sich Inhalte für einzelne Social-Media-Plattformen vorplanen lassen.
Facebook und Instagram: Facebook Creator Studio
Ich nutze das Facebook Creator Studio, um meine Inhalte für Instagram und Facebook vorauszuplanen. Dafür müssen Sie zunächst Ihren Instagram-Account mit Facebook verbinden (hier geht es zur Anleitung).
Das Creator Studio bietet den Vorteil, dass Sie denselben Post auf beiden Plattformen veröffentlichen können, indem Sie beim Erstellen des Posts jeweils das geplante Veröffentlichungsdatum für Facebook und Instagram eingeben.
Eigentlich sollte man das eher unterlassen, denn Sie werden den Anforderungen beider Plattformen auf diese Weise nicht komplett gerecht. Ein Beispiel: Während auf Instagram Hashtags wichtig für die Reichweite sind, spielen sei auf Facebook eine untergeordnete Rolle und es fällt eher seltsam auf, wenn am Ende des Facebook-Posts 20 Hashtags aufgereiht sind. Aber: Wenn Sie Facebook so wie ich nur nebenbei bespielen wollen, ist das durchaus eine zeitsparende Lösung.
Insbesondere für Instagram sind auch Later und Planoly beliebt. Besonders bei Planoly ist der Vorteil, dass Sie Ihre Postings nach der visuellen Gestaltung vorplanen können. Das heißt, Sie sehen bereits vorab, wie Ihr Profil inklusive vorgeplanter Posts aussehen wird und können einzelne Beiträge verschieben, bis es visuell passt.
Beide bieten allerdings erst in der Bezahlvariante die Möglichkeit, Karussell-Posts – also Postings mit einer Art Bildergalerie – zu erstellen. Beim Facebook Creator Studio ist dies kostenfrei möglich.
Meines Erachtens nach ist Twitter prädestiniert dafür, spontan Inhalte zu teilen. Nichtsdestotrotz kann es hier und dort Sinn machen, Tweets vorauszuplanen. Sehr einfach können Sie dies auf Twitter selbst einstellen, wenn Sie auf das Timersymbol klicken.
Im Internet finden Sie eine Reihe von Social-Media-Tools, mit denen Sie Beiträge auf LinkedIn vorplanen können, beispielsweise Hootsuite und Publer. LinkedIn selbst erlaubt es nicht, Beiträge zu timen. Aber: Seit einiger Zeit können Sie auf LinkedIn mehrseitige „Slides“ in Ihre Beiträge integrieren – vergleichbar mit den Karussells auf Instagram. Dafür benötigen Sie ein mehrseitiges PDF. Das Hochladen dieses Dateiformats unterstützen Hootsuite und Publer allerdings nicht. Außerdem sind die Verlinkungsmöglichkeiten innerhalb des Posts teils beschränkt. Aus diesen Gründen poste ich direkt auf LinkedIn selbst und plane dort nicht vor. Probieren Sie ruhig verschiedene Social-Media-Tools aus und entscheiden Sie, ob die jeweilige Anwendung Ihren Anforderungen gerecht wird.
Interview: Vorbereitung ist alles
Ob im Blog oder im Kundenmagazin: Mit Interviews schaffen Sie Abwechslung. Lesen Sie hier, wie Sie ein Interview vorbereiten und das Gespräch führen.
Themenfindung leichtgemacht
Sie haben mal wieder keine Ahnung, was Sie auf Instagram und LinkedIn posten könnten? Ihnen fehlen zündende Themen für Ihre Kundenzeitung oder Ihren Corporate Blog? Ich zeige Ihnen, wie Sie stetig neue Content-Ideen generieren.
Mein Name ist Kerstin Smirr. Als freie Journalistin und Texterin verfasse ich nicht nur Texte für Medienverlage, Unternehmen und Selbstständige. Ich gebe darüber hinaus in meinem Blog mein gesammeltes Wissen rund um das Planen von Inhalten und das Schreiben weiter. Abonnieren Sie meinen Newsletter und verpassen Sie keinen Blogartikel mehr!