Basic-Schreibregeln

10 Tipps fürs Schreiben Ihrer Businesstexte

Sie haben den Eindruck, dass Ihre Texte oft nicht rund sind? Wenn Sie diese zehn Basic-Tipps anwenden, wird Ihr Text gleich flüssiger, konkreter und für Ihre Leser:Innen verständlicher.

Tipp 1: Definieren Sie Ihre Zielgruppe!

Ihre Businesstexte schreiben Sie sehr viel leichter, wenn Sie wissen, an wen sich Ihr Text richtet. Dies hilft Ihnen nicht nur, jene Themen auszuwählen, die Ihre Zielgruppe interessieren. Sie finden auch sehr viel leichter den passenden Ton.

Wollen Ihre Leser:innen mit „Du“ oder „Sie“ angesprochen werden? Ist eine lockere Schreibe angebracht oder soll es eher förmlich sein? Richten Sie die Tonalität Ihres Textes an Ihrer Zielgruppe aus.

 

Tipp 2: Seien Sie verständlich!

Ein häufiger Tipp lautet: „Schreiben Sie so einfach wie möglich!“. Jein! Schließlich möchten Sie keinen Text auf Kindergarten-Niveau verfassen, außer Sie schreiben für Kleinkinder.

Werden Sie sich vor dem Schreiben vielmehr darüber klar, über welche Vorkenntnisse Ihre Zielgruppe verfügt. So wissen Sie beispielsweise, welche Fachbegriffe Sie verwenden können und welche Sie besser erklären.

Ein Beispiel: Stellen wir uns vor, Sie sind Expert:in der Fotografie und bieten Workshops an. Wenn Ihre Zielgruppe Kolleg:innen sind, führen Sie den Begriff „Blende“ in der Auflistung Ihrer Kursinhalte nicht weiter aus.

Richten Sie sich jedoch an Einsteiger-Hobby-Fotograf:innen, sollten Sie den Begriff erläutern bzw. umschreiben. Sie könnten beispielsweise schreiben, dass Sie die Einstellung der Kamera im Kurs erklären, sodass die Teilnehmer:innen ihre Bilder fortan richtig belichten.

 

Tipp 3: Seien Sie abwechslungsreich!

Gehören Sie zu jenen, die gerne lange Sätze machen? Das brauchen Sie nicht. Machen Sie es sich – und Ihrer Leserschaft – einfach. Verzichten Sie in Ihren Businesstexten auf Schachtelsätze, die Leser:innen dreimal lesen müssen, um den Inhalt zu verstehen. Überlegen Sie, an welcher Stelle im Satz Sie einen Punkt machen können.

Wechseln Sie kurze und lange Sätze, auch mit Nebensätzen, ab. So wirkt ihr Text abwechslungsreich.

 

Tipp 4: Nutzen Sie aktiv statt passiv!

Diesen Satz habe ich kürzlich auf einem Instagram-Account vorgefunden, ihn hier allerdings etwas verfremdet, um die:den Urheber:in unkenntlich zu machen:

In unserer Klinik konnte erstmals in Europa eine bestimmte medizinische Behandlung mit einem komplizierten Namen durch Dr. XY, Oberarzt der Abteilung Z, durchgeführt werden.

Im Aktiv klingt er gleich besser, wenn auch noch nicht perfekt:

In unserer Klinik konnte Dr. XY, Oberarzt der Abteilung Z, den bestimmten medizinischen Eingriff erstmals in Europa durchführen.

Sicherlich finden Sie den Satz noch immer förmlich und wenig dynamisch. Das Verb „durchführen“ hat daran sicher seinen Anteil. Im Aktiv wirkt der Satz aber verständlicher. Wie wir ihn noch weiter optimieren können, sehen wir später.

Wenn Sie in Ihren Sätzen das Passiv durch Aktiv ersetzt, klingt Ihr Text sofort konkreter. Im obigen Beispiel ist der Ausführende, Arzt XY, zwar noch genannt, wenn auch sehr umständlich („durch Dr. XY“). Oft fällt diese Information in einem Passivsatz aber weg.

Klassisches Beispiel: „Der Brand wurde gelöscht.“

Konkreter ist das Aktiv: „Die Feuerwehr löschte den Brand.“

 

Tipp 5: Verzichten Sie auf Modalverben!

Oftmals sind eingebaute Modalverben wie „müssen“, „können“ oder „sollen“ inhaltlich überflüssig.

Nehmen wir das Beispiel aus dem Abschnitt zuvor:

Bei uns in der Klinik konnte erstmals in Europa eine bestimmte medizinische Behandlung mit einem komplizierten Namen durch Dr. XY, Oberarzt der Abteilung Z, durchgeführt werden.

Die Autorin oder der Autor hätte nicht nur besser auf das Passiv verzichtet, sondern auch auf die Konstruktion mit „konnte“. Besser klingt es so:

In unserer Klinik hat Dr. XY, Oberarzt der Abteilung Z, den bestimmten medizinischen Eingriff erstmals in Europa durchgeführt.

 

Tipp 6: Vermeiden Sie Substantivierungen!

Ihr Businesstext wirkt durch Substantivierungen weniger lebendig. Sie erkennen sie an den Endungen -ung, -heit und -keit. Nicht immer lassen sie sich komplett ausmerzen, aber zumindest reduzieren.

Ein Beispiel, gefunden auf der Website eines Handwerksbetriebs:

Die Ergebnisse der individuellen Beratung und Planung werden in der Produktion umgesetzt.

Uff! Hier kommen Passiv und gleich drei Substantivierungen zusammen.

So lässt sich der Satz optimieren:

Nachdem wir Sie individuell beraten und Ihr neues Möbelstück am Computer entworfen haben, fertigen es unsere Schreiner:innen für Sie an.

Dieser Satz klingt sehr viel konkreter und bildhafter. In der Regel können Sie Substantivierungen vermeiden, indem Sie sie durch Verben ersetzen.

 

Tipp 7: Streichen Sie – wo möglich – Füllwörter!

Auch, eigentlich, übrigens, ganz, tatsächlich, … Es gibt Dutzende Füllwörter, die Ihren Text eigentlich 😉 nur aufblasen. Oftmals können Sie sie streichen, ohne dass sich der Inhalt des Textes verändert.

Manchmal ist es jedoch wichtig, den Businesstext etwas lockerer zu schreiben, gerade auf Social Media. Füllwörter sorgen dafür, dass das Geschriebene sich stärker nach der gesprochenen Sprache anhört. Dadurch werden Sie für Ihr Publikum etwas nahbarer. Deshalb: Füllwörter nicht übermäßig im Text verteilen oder blind streichen, sondern wenn, dann gezielt einsetzen.

 

Tipp 8: Achten Sie auf die Formatierung!

Besonders beim Texten fürs Web ist es wichtig, Absätze einzufügen, denn am Bildschirm liest es sich weniger angenehm. Man spricht auch davon, dass User:innen Webtexte „scannen“, das heißt überfliegen, und nur an für sie bedeutsamen Stellen lesen.

Zwischenzeilen und das Fetten von wichtigen Schlagwörtern helfen den Leser:innen, sich beispielsweise in einem längeren Blogpost zu orientieren und wichtige Inhalte zu erfassen. Weißraum entspannt das Auge.

 

Tipp 9: Vermeiden Sie Wortwiederholungen!

Im Radio fallen sie nicht sehr auf, im Geschriebenen dafür umso mehr. Auf Dauer langweilt es, ständig die gleichen Wörter zu lesen. Verwenden Sie, falls möglich, Synonyme oder Umschreibungen.
Falls es Ihnen an Alternativen zu einem Begriff mangelt: Wenn Sie in „Word“ mit einem Rechtsklick auf ein Wort klicken, gelangen Sie zur „Synonyme“-Funktion. Zudem gibt es im Internet eine Reihe von digitalen Synonym-Wörterbüchern.

 

Tipp 10: Veröffentlichen Sie Ihren Businesstext nie ohne Korrektur!

Sicherlich möchten Sie, dass Ihre Interessent:innen oder Kund:innen Sie als professionell wahrnehmen. Dazu gehört, Rechtschreib- und Tippfehler auszumerzen. Nutzen Sie beispielsweise die Korrekturfunktion in Ihrer Schreibsoftware. Insbesondere für kurze Texte nutze ich den „Duden Mentor“ sehr gerne (Werbung unbeauftragt). Sie kopieren Ihren Text ins Feld und schon werden Ihnen Verbesserungsvorschläge präsentiert. In einer kostenpflichtigen Version erhalten Sie zudem weitere stilistische Hinweise.

 

Screenshot Duden Mentor
Screenshot Duden Mentor

 


Portraitbild Kerstin Smirr

Mein Name ist Kerstin Smirr. Als freie Journalistin und Texterin verfasse ich nicht nur Texte für Medienverlage, Unternehmen und Selbstständige. Ich gebe darüber hinaus in meinem Blog mein gesammeltes Wissen rund um das Planen von Inhalten und das Schreiben weiter. Abonnieren Sie meinen Newsletter und verpassen Sie keinen Blogartikel mehr!